18.09.2023 | Heldenermittlung anlässlich der Wittensee Foiling Days

Survival of the Fittest 
Vom 1. bis zum 3. September waren wieder einmal die Moth-Piloten beim Wassersport-Club am Wittensee e.V. zusammengekommen, um ihren Deutschen Oberhelden auszusegeln. In der Woche davor ließen die gängigen Windvorhersagen auf ein sehr flaues verlängertes Wochenende schließen, so dass einige dann den weiten Weg nach Norddeutschland nicht antreten wollten/konnten. Zu tief saß das Weymouth-WM-Flauten-Desaster. 

Es kam dann ganz anders: 14 Wettfahrten an drei gesegelten Tagen.

Gleich bei der Steuermannsbesprechung hatte Eike, ein echter Kerl von Wettfahrtleiter, zu erkennen gegeben, dass er am Freitag sechs Wettfahrten durchziehen und damit für den flauen Samstag vorbauen wollte. Murren in der Runde. Auf dem Seli (Selenter See), ein Wochenende zuvor, hatten 5 Wettfahrten an einem Tag die Teilnehmer ordentlich gefordert. Und jetzt noch eine mehr? Eike’s Antwort mit einem Schmunzeln: 'Survival of the fittest’ - fertig! 

Gesagt, getan: erfolgreich wurden 6 Wettfahrten bei launischen Winden von 5 bis 10 kt. aus Westen abgespult. Eike nutzte die Wolkenfelder, die durchzogen und ein wenig Wind mitbrachten, sehr geschickt, seine Kurzwettfahrten von 14 bis 17 Minuten durchzuziehen. Max, Philipp, Paul und Kai (mit Anlaufschwierigkeiten) zeigen wie es geht. Letztendlich wird an der Ziellinie abgerechnet. Trotz der kurzen Wettfahrten gibt es tolle Aufholstories. Auch die Top 4 haben so manche Wasserberührung. Eigentlich war es sehr ähnlich wie am Gardasee bei schwächelnder Ora an der Luvmarke. 

Die Starts haben sich deutlich in Richtung internationaler Standard entwickelt. Wenn man nicht rechtzeitig im Zug zur Startlinie eingereiht ist, geht die Post mit Vollgas ohne einen ab. Peter und Mathis, diese Hasardeure, versuchen es, mal auf Steuerbord durchzukommen. Bei der Mitte brechen sie ihren mutigen Versuch ab und kühlen sich gemeinsam mit Schwimmbewegungen ab.

An Land werden wir gleich mit Bier begrüsst. Flüssigkeit ja, aber gleich Alkohol? Die vielen kleinen Auas vom Umherstolpern (auf dem Wasser in der Motte) werden so betäubt. Bei mir hilft es bis die totale Müdigkeit einsetzt. Bei Franzi nicht, sie hat es im 2. Lauf unglücklich erwischt - gedehnte Bänder im Fuss sagt der Doc - gute und schnelle Besserung auf diesem Weg.  

Nach dem gemeinsamen Abendessen, Chili con Carne mit reichlich Bier, steht die Jahreshauptversammlung an. Sie fängt ein wenig Bier-träge an, ist aber sehr konstruktiv und pragmatisch. Schnell werden gute Ideen/Lösungen entwickelt und gleich beschlossen. Als es dann um die Zukunft der Mottenklasse geht, werden alle wieder munter. Es gibt interessante Beiträge zur Eingrenzung der Kosten, zum möglichen Wettbewerber Switch, zur richtigen Positionierung der Motte. Zusammengefasst: Die Motte könnte an einem Wendepunkt stehen, aber das war sie schon häufig, in ihrer über 90-jährigen Geschichte.

An der Feuerschale bis spät in die Nacht werden dann die vielen gesponsorten Bierkisten abgearbeitet. Einige wenige Boote werden gar nicht abgebaut und stehen/liegen auf der Wiese.

Der Samstag fängt flau an. Altmeister Sven packt ein. Die Schulter macht nicht mit. Sie wurde am Seli durch ein Notbrems-Manöver überdehnt. Dennoch setzt sich am Nachmittag entgegen! der Windvorhersage ein böiger 7 bis 12 kt. West bis Nordwest-Wind durch. 4 Wettfahrten: Mehr vom Gleichen. Am Ende des Tages setzen sich Max und Philipp vom Feld ab und sind nur einen Punkt auseinander. Paul und Kai in kleinem Abstand dahinter. Lisa kämpft mehr mit ihren "Bindebändern", ein Schotrückholer hatte sich gelöst. Lasse kommt mit einem labber (delaminiertes) M2 Vertical früher an Land. 

Direkt im Anschluss verköstigt uns der Foodtruck von Budenzauber mit Edel-Beef-Riesen-Hot-Dogs und Protein-Pommes mit Grünem dekoriert - mal was Anderes, echt lecker und viel Bier dazu. Weitere Biere werden dann gemeinsam beim Basteln und Reparieren im Schuppen gezischt.

Am Samstag Abend stehen noch 8 Motten aufgetakelt. Ich lerne hinzu: Motten werden nicht mehr abends abgebaut, sondern es werden die Erdanker rausgeholt, in den Boden getrieben und die Motte entweder aufrecht oder auf der Seite gesichert. Fertig.

Am Sonntag geht es leicht verspätet mit 8 - 14 kt. Nordwest, zunehmend, los. Es zieht mal links mal rechts. Es gibt kein einheitliches Strickmuster. 4 Wettfahrten: Philipp schließt auf. Max kontert und legt wieder vor. Philipp gleicht aus und verwandelt dann im letzten Rennen den Matchball. Echt spannend - beide geben alles - großes Kino. (Schade, dass man keine zwei Oberhelden küren kann.) Für mich und viele im Feld leider aus der Ferne. Beeindruckend wie die Flugwenden bei den unterschiedlichen Windverhältnissen für Top-Platzierungen rausgehauen werden - bei mir leider Fehlanzeige. 

Aber auch Davids Katapult-Wende am Luvfass ist sehenswert. Er verlässt seine Biker mitsamt der Pinne und findet sich 15m weiter im Wasser wieder - in der Einflugschneise von Motten die mit 50km/h auf die Tonne zu knattern.

Im Nachhinein ist es mir alles klar: Strategisch musste man seinen Kopf und damit seinen Blick ausserhalb seiner Motte haben und die flaueren Löcher und Windkanten erkennen, umsegeln oder nutzen und vor allem trocken Wenden. Nach 10 Wettfahrten an den ersten 2 Tagen war das leichter gesagt als getan. Survival of the fittest - mind and body!

Noch am Fr und Sa mussten die Motten immer wieder auf das WASZP Feld warten. Am So hatte Eike den richtigen Rhythmus gefunden: WASZP 2x Up&Downs und Motten 3x Up&Downs, wobei die WASZP-Flotte von 14 Einheiten auch zuerst gestartet wurde. Vielleicht macht das Schule bei anderen Regatten…

Die Preisverteilung, sogar mit Sektdusche, war aussergewöhnlich. Jeder wurde für seine Leistung auf dem Wasser oder an Land geehrt und mit Bergen an Sachpreisen gewürdigt. Dieter, der 1. Vorsitzende des WSCWs, war sichtlich begeistert, durch dieses Event führen zu dürfen. Da gab es z.B. den Preis für den Lowrider der Serie, den Reparatur-Helden, den Party-Helden usw. Ein amüsanter Abschluss eines anstrengenden aber allen in Erinnerung bleibenden Motten Wochenendes.

Ahoi, Euer Andreas

 

PS1: Paul, Mathis und Philipp haben die Sponsorensuche mit ihren Kontakten sehr unterstützt und haben mit netten, auch hilfreichen Feinheiten (WhatsApp Gruppe der Teilnehmer, Speed-Challenge etc.) die runde Veranstaltung garniert.

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PS2: Die neuen jungen Wilden und die junggebliebenen Mid-Agers, die einen neuen lebendigen Motten-Stil hier in Norddeutschland prägen, tun der deutschen Motten-Klasse sehr gut. Weiter so!

 

17.09.2023 | Selenter Moth GP

Am Wochenende um den 26./27.8. luden die Schafftis und der Segelverein Selenter See zum ersten Selenter Moth GP. Während der Vorbereitung blickten wir beinahe stündlich mit Besorgnis auf die Wettervorhersage, doch der ständig wechselnde Bericht machte einen nicht schlauer. 

13.08.2023 | Moth Worlds 2023, Weymouth - Die WM, die keine war

Da mir die Ehre zuteil wurde, den Bericht über die WM, die keine war, zu schreiben, folgen nun mit genügend Abstand meine Eindrücke. Da bekanntermaßen kaum gesegelt wurde, spielt dieses Thema hier nur am Rande eine Rolle.

07.08.2023 | Regattabericht Wallo 2023

Moinsen liebe Knallgassegelfreunde,

der Wallo-Termin ist bei mir schon seit meinem Klasseneinstieg ein Muss, was sich nach der durchweg gelungenen Veranstaltung im letzten Jahr anscheinend auch auf den Rest der Ratze-Rasselbande übertragen haben muss. So kam es dazu, dass wir schon am Donnerstag mit acht Schiffen aus dem hohen Norden vor Ort waren, um uns nach dem Abladen mit der englischen Reisegruppe zum Abendessen zu verabreden. Dabei wurde den Inselbewohnern auch die Einverleibung von Marillen-Schnaps empfohlen. Kam gut an, kann ich nur sagen.
Später hat man sich dann noch auf weitere Getränke im englischen Womo zusammengefunden, um den Ankunftsabend entsprechend ausklingen zu lassen.

23.05.2023 | Skiffmania 2023 am 29. und 30.April

Ammersee, April, 7° Wassertemperatur, Regen. Nicht gerade die besten Zutaten für eine gute Regatta? Falsch gedacht! Die Skiffmania 2023 war genau das, was man von diesem Event erwartet. Ja, ein bisschen eng wurde es bei 9x 18footern, 21x 29ern, 12x Mothen und 7x Waszps dann schon, besonders beim Ein- und Auswassern. Aber das Team vom Diessner Segel-Club hat es sehr gut hinbekommen, die Slipwägen, Halterungen und Foil-Taschen in die richtigen Plätze zu bugsieren, damit alle gut ins Wasser und vor Allem auch zügig wieder raus kamen (was bei dem kalten Wasser nicht unwichtig war).

19.04.2023 | Moth Spring Championship am 15. und 16. April

Die mitteleuropäische Regatta-Saison 2023 startete diesmal mit der Moth Spring Championship am 15. und 16. April am Gardasee. Obwohl der Winter südlich der Alpen sehr warm und trocken war, zeigte das Thermometer am Morgen nur 11 Grad an. Enttäuschend für diejenigen, die sich auf wärmere Temperaturen gefreut hatten. Vielleicht war das der Grund, warum nur 12 von 15 gemeldeten Booten den Weg zum Start fanden. Oder waren die Nichtstarter tatsächlich krank, wie sie angaben? Immerhin waren sieben Nationen vertreten!

01.03.2023 | Einladung zur Oster-Regatta am Lac du Der

Breizhskiff und die Segelschule CSL Ufolep Giffaumont organisieren dieses Jahr zum 20. Mal an Ostern vom 08.04 bis 10.04.2023  die Saisoneröffnungsregatta FranceOpenSkiff am Lac du Der in Frankreich / Champagne-Ardenne, ca 2,5 Autostunden von Trier oder Saarbrücken entfernt.

Die Regatta ist eine offene Handicap-Regatta für alle Skiffs und Jollen mit einem Rating niedriger als 1000.

Die Teilnehmerzahl lag vor Covid-Zeiten immer zwischen 40 und 70 Teams,  mit Teilnehmern aus Fra, Benelux, De, Sui, GB, Ita

Leider haben uns Covid ( 2020, 2021 ) und Vogelgrippe ( 2022 ) dreimal zur Absage gezwungen. 2023 geht es endlich weiter.