Gebrauchtmottenkauf-wichtigste Punkte?

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Thomas
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Gebrauchtmottenkauf-wichtigste Punkte?

Beitrag von Thomas » Mi 4. Dez 2019, 15:56

Hi,
nach zwei Wochenenden bei Stickl auf einer Waszp hat mich auch das Mottenfieber gepackt. Mein Budget ist leider sehr limitiert, deswegen ist mir ein Velociraptor in GB von 2008 ins Auge gefallen (zuletzt vor 5 Jahren gesegelt). Soviel ich online rausbekommen habe, wurden davon nur sehr wenige gebaut. Es ist mir klar, dass daran wahrscheinlich Gebastel anfällt, hoffe aber, dass es sich in Grenzen hält.

Was sind denn die wichtigsten 5 Punkte, auf die ich speziell bei einer Motte beim Kauf achten muss, um ganz schlimme Reparaturen und Basteleien zu vermeiden?

Wie groß ist denn das Verletzungsrisiko durch die Wanten und die Wingstütze vorne, die ja bei einer Waszp (die bei mir definitiv nicht im Budget ist) beide nicht da sind? Würdet ihr erwarten, dass sich der Velociraptor vom Segeln her groß anders verhält als eine Waszp?

Freue mich über jeden Hinweis
Thomas

Ernst
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Re: Gebrauchtmottenkauf-wichtigste Punkte?

Beitrag von Ernst » Fr 6. Dez 2019, 16:55

Hallo Thomas,
nachdem sich hier noch niemand gemeldet hat, der dir deine Fragen beantwortet, werd ich's mal versuchen.
Leider hab ich noch nie einen Velociraptor life gesehen.
Deshalb kann ich auch nicht viel zu diesem Bootstyp sagen.

Vielleicht wäre die bessere Wahl eine Bladerider aus Deutschland.
Dieser Bootstyp geht manchmal schon für 4.000 Euro über die Theke.

Der Vorteil ist:
Bei einem deutschen Boot findet sich sicher jemand, der das Boot kennt und dir einiges über Zustand und Pflegestatus bzw. Vorbesitzer sagen kann.
Bladerider fahren doch noch ein paar in Deutschland rum, sodass man sich hier prima austauschen kann und ggf. auch Ersatzteile schnell privat bekommt.
Außerdem kann man im Mach2-Shop alle benötigten Ersatzteile auch noch erwerben.
Ein deutsches Boot kannst du normalerweise problemlos vorher anschauen und ggf. auch Probesegeln.
Bei Nichtgefallen hast du keinen allzugroßen Aufwand vorher gehabt.
Ich würde mir keinen Exoten kaufen. Schon gar nicht wenn du auf die Ehrlichkeit des Vorbesitzers angewiesen bist und nicht beurteilen kannst, ob das was er dir sagt stimmt.

Was wichtig beim Kauf ist lässt sich schwer sagen:
Das Boot darf keine strukturellen Schäden haben, vor allem die Foils nicht.
Die Trampoline sollten noch nicht allzu stark gealtert sein, sonst musst du hier gleich investieren.
Ebenso das Segel.
Insgesamt sollte das Boot einen gepflegten Eindruck machen, sonst kannst du davon ausgehen, dass der Vorbesitzer nicht auf das Boot aufgepasst hat.
Das Boot sollte einigermaßen dicht sein.

Zu deiner Frage nach dem Verletzungsrisiko durch die Wanten:
Ja die Wanten sind ein Problem. Damit haben schon einige unliebsame Bekanntschaft gemacht.
Allerdings geht so etwas meist problemlos ab, wenn du am Ausreiten bist und du fährst einen Stecker.
Während den Manövern ist das etwas problematischer (Helm!).
Das heißt aber halbherzig segeln ist bei der Motte schlecht.
Ich hatte Gott sei Dank noch nie ernsthafte Verletzungen beim Mothsegeln. Und ich hab schon viel Mist gebaut.
Die Wingstütze, ich nehme and du meinst die Kompressionsrohre, sind kein Problem. Da vorne hat man eh nix zu suchen beim Segeln.

Ich bin leider immer noch nicht Waszp gesegelt. Aber ich gehe davon aus, dass sich jede Foilingmotte anders verhält als eine Waszp. Das Boot wird viel feinfühliger reagieren und die geflogenen Manöver sollten auch besser gehen. Allerdings muss man eine Motte auch pfleglicher behandeln als eine Waszp. Sonst is gleich was kaputt.
Die Foils werden nicht am Boot gelassen und nur hochgezogen, wie bei der Waszp.
Du musst das Boot seitlich legen und die Foils stecken und das Boot dann so zum Wasser tragen.
Am Slipwagen bis zum Wasser fahren und dann reinschieben geht nicht.
Schau dir doch mal die Tutorials auf unserer Homepage an. https://www.imoth.de/Anleitungen___Tutorials-1-26.htm

Ich hoffe das hilft etwas weiter.

Es gibt eine Facebookgruppe mit Bootsverkäufen und einen Mothmarkt. http://www.mothmart.com

Grüße

Ernst

Thomas
Beiträge: 2
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Re: Gebrauchtmottenkauf-wichtigste Punkte?

Beitrag von Thomas » Di 10. Dez 2019, 19:04

Hallo Ernst,

Vielen Dank für Deine Antwort, das hat sehr geholfen. Mothmart und die Facebook Gruppe habe ich beide gekannt. Bladerider gibt es aktuell für ab 5000 Euro, das ist schon ein Faktor 2... Mal kucken. Wie gesagt, basteln schreckt mich nicht.

Wingstütze meinte die etwas dünneren Rohre, die vom Trampolinrohr am Wantenansatz nach oben zum Mastansatz gehen. Kompressionsrohre scheint dafür zu passen.
Die Tutorials hatte ich auch schon entdeckt. Sieht ja alles total easy aus :-) (das war jetzt Sarkasmus pur, ich hab mit der Waszp noch damit gekämpft, das Boot beim Fliegen halbwegs gerade zu halten, Luvlage ist schon ganz schön schwierig. Geflogene Manöver sind noch weit weg).
Das mit dem zum Wasser tragen kommt mir eher entgegen, mein Heimathafen hat eine schmale Ausfahrt und wenn da der Wind voll drauf steht, gerne auch mit Kreuzsee und Seegras, mag ich da nicht raus segeln sonst gibts Mottenmus an der Hafenmauer. Dann trag ich das Boot doch lieber an der Außenseite der Mole runter.

Viele Grüße, Thomas

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