Klare Sache - gegen Hydrofoils

berth

Klare Sache - gegen Hydrofoils

Beitrag von berth » Mi 7. Nov 2001, 09:32

Warum unsere britischen Freunde gegen Hydrofoils sind: 1. Wir glauben, daß hydrofoils einen negativen Einfluß auf die Mitgliederzahl in UK hätten; 2. Die Mehrkosten und Komplexität sind unerwünscht; 3. Der essentielle Charakter der Klasse als Einrümpfer würde verloren; 4. (Habe ich nicht verstanden) 5. Es ergibt keinen Sinn, komplizierte und teure hydrofoils zu erlauben und einfache Windsurf-Konfigurationen zu verbieten. guet goahn berth

philipp

Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils

Beitrag von philipp » Mi 7. Nov 2001, 23:49

Als Antwort auf: [B]Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils[/B] von berth am 07. November 2001 21:53:48: >Punkt 2 und 5 ist allemal evident. Da hast Du recht, das Windsurfverbot ist nen schwieriger Punkt dann; allerdings finde ich, dass beides durchaus verschiedene Paar Schuhe sind und schon unabhängig zu klären. ph.

Dirk

Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils

Beitrag von Dirk » Do 8. Nov 2001, 20:29

Als Antwort auf: [B]Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils[/B] von philipp am 07. November 2001 18:02:31: Also, ich denke das ganze ist nicht so einfach zu klären. Ein klares ja oder nein ist bestimmt überaus Schwierig. Allerdings sehe ich die ganze Geschichte ein wenig skeptisch Ich habe die Befürchtung das die Entwicklung zu einer Aufspaltung der Klasse führen könnte. Eine auf Foils konstruierte Motte funktioniert halt nicht mehr ohne ( meine Meinung ). Auf den meisten Seen bei uns Alfsee/Müggelsee/Bederkesa usw. wird man eh nicht mit Foils segeln können. Also kommen die Segler die ganz auf die Foils gesetzt haben nicht mehr zu diesen Regatten. Warum auch. Das gleiche gilt auch für die andere Seite. Eine nur auf Foils konstruierte Motte wird auf bestimmten Revieren und Bedingungen von einer konventionellen Motte nicht zu schlagen sein. Also macht es auch für die Segler die ohne Foils segeln müssen oder wollen keinen Sinn zu Regatten zu fahren die ganz auf die Foiler zugeschnitten sind. Sich zwei Boote anzuschaffen oder sich Foils zuzulegen ohne sie regelmäßig benutzen zu können macht ebensowenig Sinn. Schaut man nun noch auf die Anzahl der aktiven Segler und die Regattabeteiligung in Deutschland oder in der Schweiz , so glaube ich das wir uns so eine Entwicklung nicht leisten könne. Sicherlich sieht eine Moth auf Foils ziemlich Beeindruckend aus. Allerdings glaube ich nicht, das wir dadurch die Anzahl an Neueinsteigern in unsere Klasse steigern können. Ich denke es wird eher noch Schwieriger. Es ist ein ziemlich weiter Weg vom dem Ausspruch „ Das sieht ja .. aus „ zu der Entscheidung sich so ein Boot zuzulegen. Weiterhin sollten wir den Kostenfaktor nicht aus den Augen verlieren. Und die Mehrkosten dürften, zumindest für diejenigen die nicht selbst bauen können ganz erheblich sein. Konstruktionsklasse hin oder her, im Mittelpunkt jeder Entwicklung sollte das Wohl unsere Klasse stehen. Und was nützt es uns die einzig anerkannte Einmannkonstruktionsklasse zu sein, wenn sie keiner mehr segelt. Wie gesagt, dies hier ist alles nur meine Meinung aber ich denke es gibt zumindest genügend Diskussionsstoff für den Winter und für Melsungen. Also bis dahin, Dirk

berth

Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils

Beitrag von berth » Fr 9. Nov 2001, 11:30

Als Antwort auf: [B]Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils[/B] von Dirk am 08. November 2001 20:29:49: Moin zusammen, Wovor haben die Pommies und Dirk Angst> Doch nicht davor, diese Dinger seglerisch nicht zu beherrschen! Doch nur davor, da könnte jemand daherkommen, Brieftasche zücken, Foils kaufen und Regatten ohne großen Trainingsaufwand gewinnen. Wenn ich mit Geldeinsatz gewinnen wollte, würde ich ein paar Segel und Masten für unterschiedliche Bedingungen und ein paar Tage Stuart als Trainer kaufen. Wir haben ja keine Beschränkung der Anzahl der benutzten Segel und dürfen sie auch während der Serie wechseln. Der Vorteil ist definitiv größer als die Benutzung von Foils, die bisher ja nur bei idealen Bedingungen funktionieren. Ein anderer Aspekt: Spitzensegler sind aus gutem Grund konservativ: never change a running system; im Detail wird verbessert; die großen Würfe überläßt man den Bastlern. Sven wagt die Behauptung, die Foil-Entwickler seien keine Regattasegler, sondern Tüftler. Und wenn die WM 2000 nicht in Perth gewesen wäre, quasi vor der Haustür dieser Tüftler, hätte bis heute keine Foilermoth mit zählbarem Erfolg an einer nennenswerten Regatta teilgenommen. Motten-Werner erzählte mal folgende Geschichte: Bei der WM 1968 in Cannes kam ein nicht näher genannter deutscher Mothsegler mit Alu-Ausreitrahmen daher. die waren zwar nicht viel breiter als die damals üblichen fixen Ausreitbretter, jedoch abnehmbar (warscheinlich aus Handlinggründen) und potentiell verstellbar. Die Aufregung war groß aber man war besonnen genug, ihn damit segeln zu lassen, nachdem er sie anlaminiert hatte. Was lernen wir daraus> Eine Klasse, die 75 Jahre auf dem Buckel hat, muß sich keine Sorgen machen wegen solcher Petitessen. Was ist denn schon passiert, daß ein Spaltungsszenario an die Wand gemalt werden muß> 1 Segler hat auf 1 Regatta Foils eingesetzt und bei idealen Bedingungen 1 Wettfahrt gewonnen. Das ist jetzt 2 Jahre her und im Gegensatz zu damals geäußerten Vorhersagen hat sich bislang absolut nichts geändert. Der große, schon über 10 Jahre alte Traum von Ian Ward, eine einfach zu segelnde Foilermoth für alle ist bisher unerfüllt geblieben. Auch aus einem anderen Grund wird es keine Spaltung der Klasse geben: der abgespaltene Teil wäre keine Klasse. Die Anerkennungsvoraussetzungen der Dachorganisationen sind dergestalt, daß neue Klassen nur mit kräftiger Unterstützung der Industrie (wg. Stückzahlen) etablierbar sind. Letzlich gäbe es also die Mothklasse und eine Gruppe nicht zum Wettsegeln geeigneter, da nicht anerkannter Boote, egal ob das nun die Foil- oder foillosen Motten wären. Aber soweit sind wir noch nicht. Die bisher gebauten Foils funktionieren nicht, wenn wir die Regel einführen: „Foils dürfen nur dann genutzt werden, wenn dieses in der Meldung angekündigt wird und sie über die gesamte Serie benutzt werden”. Der Kostenaspekt ist marginal. Wenn sich erstmal T-Schwerter als Foilgeometrie durchgesetzt haben, werden sich die Kosten halbiert haben.

Burkhard

Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils

Beitrag von Burkhard » Fr 9. Nov 2001, 17:28

Als Antwort auf: [B]Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils[/B] von berth am 09. November 2001 11:30:49: Wenn du Stu als Trainer kaufst, ist es mit Geldeinsatz nicht getan, da kommt noch viel Sch(w)eiss dazu ... :->

Burkhard

Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils

Beitrag von Burkhard » Fr 9. Nov 2001, 17:40

Als Antwort auf: [B]Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils[/B] von Dirk am 08. November 2001 20:29:49: Na ihr alle, da ist ja ganz schön was los bei den Foils... Viel Aufregung, das gefällt mir, denn das zeigt, dass die Klasse trotz geringer Seglerzahl sehr lebendig ist. Also Dirk, ich du kennst alle deutschen Mottensegler persönlich, oder doch fast alle, wer denkst du denn, spaltet sich konkret ab, die Leute vom Bodensee, weil da immer so viel Wind ist, dass es sich lohnt auf Foils zu setzen und speziell dafür zu konstruieren> Oder die Leute von der Küste, Christoph zum Beispiel> (der ist ja schon fast abgespalten...:-)) Also ich glaube, da können wir ganz ruhig bleiben. Ich bin ausserdem SEHR neugierig auf diese Foils, darauf damit selbst experimentieren zu können und will mich nicht aus Angst vor einer möglichen Entwicklung in meiner Spielfreude bremsen lassen. Wir sind so wenige, dass wir die Richtung unserer Klasse komplett im Griff haben, da wir bisher die meisten Sachen im Konsens regeln konnten. Neue Mitglieder> 2 Sachen: 1. Um auf Foils zu Segeln wird keiner in die Motte einsteigen. Wir dürfen imho aus diesem Grund keine neuen Mitglieder erwarten. aber 2. Mit Foils haben wir definitiv einen höheren Aufmerksamkeitswert und DAS führt meiner Ansicht nach zu neuen Mitgliedern... Nicht in riesigen Zahlen, aber so ein paar erhoffe ich mir schon. Und allein diese Aussicht ist für mich Grund, diese Experimente zuzulassen. Grundsätzlich: Wir wissen noch nicht, in welche Richtung die Reise geht, im Moment spielen ein paar Leute mit fragilen, Gestellen, die einige Momente sehr schnell sind, das aber auch nur bei eng definierten Bedingungen, und dann abstürzen. Es gibt imho zwei Richtungen, in die das Spiel gehen kann: entweder jemand hat einen Geistesblitz die Foils narrensicher zu machen, dann gewinnt er eine Serie, sei ihm gegönnt, danach haben die Spitzensegler das auch. Oder keiner hat den Geistesblitz und die Foilgeschichte vrläuft von selbst im Sand. Also, wozu die Aufregung> Burkh

Burkhard

Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils

Beitrag von Burkhard » Fr 9. Nov 2001, 17:41

Als Antwort auf: [B]Klare Sache - gegen Hydrofoils[/B] von berth am 07. November 2001 09:32:28: Also, ich finde besonders Punkt 4 relevant, da haben die Pommies sicher recht :->>>

Burkhard

Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils

Beitrag von Burkhard » Fr 9. Nov 2001, 17:44

Als Antwort auf: [B]Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils[/B] von berth am 07. November 2001 21:53:48: Ich bin auch der Meinung, dass das Verbot von Windsurfern voreilig war... ich wäre immer noch gespannt auf ein Rennen über einen Dreieckskurs. Ausser vielleicht, dass man generell unterscheiden könnte zwischen Surfbrettern und Segelbooten und die Motte zu den letzteren zählen. Und ich finde, auch mit foils bvleibt sie ein Segelboot. Oder eine Bodeneffektfahrzeug> :-) Burkh

Dirk

Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils

Beitrag von Dirk » Fr 9. Nov 2001, 21:59

Als Antwort auf: [B]Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils[/B] von Nils am 09. November 2001 16:38:38: Moment mal!!! Situationbericht aus Münster: Angst>:Nein! Panik>: Aber keine Spur! Und noch viel wichtiger: Das Wort Einheitsklasse habe und werde ich niemals in den Mund nehmen. (Zumindest nicht im Zusammenhang mit unserer Bootsklasse). Und, bei einem Verbot der Foils von einer Einheitsklasse zu sprechen ist doch wohl ein wenig arg übertriebe, oder> -Zum Punkt Foils als Anreiz Motte zu segeln: Bis heute hatte ich, sei es nach dem Speed Cup 2000 oder nach dem Speed Cup 2001 oder auch nach dem wirklich unübersehbarem Yachtartikel keine einzige Anfrage! Wie schon gesagt, toll finden es viele doch sich so ein Ding anzuschaffen trauen sich meiner Meinung noch viel weniger Segler zu als bei einer konventionellen Motte. Aber genau darauf sind wir angewiesen. Jetzt werden wieder einige sagen, das die gleiche Diskussion schon einmal aufkam, als die ersten schmalen Boote auf den Regattabahnen auftauchten. Aber ich glaube nicht das man das Vergleichen kann. Einem Schmaltier ist es egal ob ich damit auf dem Aasee, dem Bodensee oder dem Atlantik segele. Bei einer Foiler Motte ist das eben nicht so. Ich sehe schon, über den Winter wird uns bestimmt nicht langweilig. Und so ein wenig Diskutieren macht doch auch ein Spaß. Wo steckst Du eigentlich> Melde Dich doch mal! Dirk

berth

Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils

Beitrag von berth » Sa 10. Nov 2001, 10:23

Als Antwort auf: [B]Re: Klare Sache - gegen Hydrofoils[/B] von Burkhard am 09. November 2001 17:44:45: >Ich bin auch der Meinung, dass das Verbot von Windsurfern voreilig war... ich wäre immer noch gespannt auf ein Rennen über einen Dreieckskurs. >Burkh Wir hatten mal einen Vergleich, wenn Du Dich erinnerst: 1985 Bestenermittlung in Wangen hat Andrew McDougall (jepp, der aktuelle WM-Dritte) ein damals noch wenig verbreitetes 8qm-Segel dabei. Selbst mit Dauerpump-Technik war es ihm nicht möglich, Chiccio oder Justus zu schlagen (allerdings bei wenig Wind). gg berth

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